Michael meets Michaelis

Ökumenisches Pilgern im Jubiläumsjahr

Bei hochsommerlichem Wetter – und ab und zu etwas kühlendem Wind – machte sich die Pilgergruppe am 20. Juni auf den Weg, um im Rahmen des Jubiläumsprogramms über den Tellerrand zu schauen, Ökumene zu leben und unsere evangelische Nachbargemeinde zu besuchen: St. Michaelis in Burgstemmen.

Pilgern, wandern, beten, selbst singen und ein musikalischer Ohrenschmaus an den drei Stationen standen auf dem Programm. Zurückgelegt wurden ca. 7,5 km. Heinz Werne hatte die Tour ausgearbeitet – mit einer eingebauten Abkürzung durch seinen eigenen Garten!

Die erste Station war in unserer Kirche St. Michael. Die musikalische Umrahmung kam von Maria Büsing und Michael Gisder, die als Flötenduo ihre Lieblingsstücke spielten und damit berührten. Nach Tageslesung, Fürbitten und Lesung ging es nach Burgstemmen. Und zwar über Wege, die so manche Überraschung boten wie den Dreiburgenblick!

Pastor Rüter begrüßte in der um 1200 erbauten St. Michaelis Kirche und wies humorvoll auf Besonderheiten hin: sowohl außen an der Kirche wie z.B. die „Schabrille“, die wahrscheinlich auf heidnische Bräuche zurückzuführen ist, als auch im Inneren des Gebäudes. Mit einem Kompass verdeutlichte er die Ausrichtung des Kirchengebäudes: nach Osten dem Licht entgegen. Einige charakteristische Merkmale gab es im Inneren zu bestaunen: die Reliefs und Gemälde der evangelischen Pastoren; die in die Wand eingelassene Holztür mit Beschlägen, die wahrscheinlich früher der Tabernakel war; die Suche nach einem Engel, der schließlich über der Orgel zu finden war. Launig brachte Pastor seine Kirche näher.

Nach weiteren Geschichten über den gemeinsamen Namenspatron „Michael“ wurde gesungen und der Pilgersegen erteilt. Das Flötenduo erfreute mit Stücken von Matthew Locke und Orlando Gibbons. Als Geschenk erhielt jede*r der Pilgergruppe einen mit einem Engel bemalten Stein, auf dessen Rückseite eine Teufelskralle zu sehen war. Ein selbst angefertigtes Präsent und eine sehr schöne Geste. Die Pilgergruppe dankte herzlich mit „Merci“ und selbstgemachter Marmelade.

Über einen schattigen, baumbestanden Weg ging es ascnhließend hoch zur Poppenburg, wo eine Pause mit Kaltgetränken, Muffins und Kuchen auf dem Programm stand. Und es gab wieder Zeit für Gespräche und zum Austausch. Die Jungstörche hoch oben in ihrem Nest schauten sich die Pilgergruppe neugierig an! In der wohltemperierten Kirche St. Joseph Poppenburg war die dritte Station des Pilgerwegs: mit weiteren Flötenstücken, weiteren Texten („Fürchte Dich nicht“ und „Pilgergebet“) und als abschließendem Lied „Möge die Straße uns zusammenführen“.

Danach machten sich alle mit vielen Eindrücken des gemeinsam unterwegs sein zurück auf den Weg nach Nordstemmen.Und sind schon heute neugierig auf die Pilgerradtour zu einem weiteren Michael in unserer Nachbarschaft: den Besuch des Weltkulturerbes Michaelis in Hildesheim – es lohnt sich!

 

Text und Fotos: Barbara Scholz